Medellin ist die faszinierendste Stadt, die wir bisher in Kolumbien gesehen haben. In einer Höhe gelegen, dass das Klima einfach perfekt ist (the city of eternal spring), ein pulsierendes Nachtleben, dass ich so intensiv noch nirgends erlebt habe, relativ sauber, sicherer als Bogota und mit einer höchst interessanten Stadtaufteilung.
Allerdings kommt man hier kaum zum Schlafen. Die Nächte des Wochendes mussten genutzt werden und wir waren mit ein paar Leuten vom Hostel in verschiedenen Clubs unterwegs und haben die Nacht durchgetanzt. Ein etwas „irritierendes“ Ende nahm die Nacht, als wir auf dem Rückweg ins Hostal von einer Polizeistreife durchsucht wurden und wir eigentlich überzeugt waren, keine Probleme zu bekommen. Leider war eins der Mädels so bescheuert ein Päckchen Coca direkt im Portemonaie mitzuschleppen. Der Polizist klärte uns auf „Coca es ilegal in Colombia“ (ach wirklich?!) und drohte ihr, sie mit auf die Polizei zu nehmen und zu verhaften. Irgendwie mit ein wenig freundlicher Konservation, lustigerweise waren ausgerechnet wir Sprachgenies Justin und Gunnar, die einzigen, die sich verständlich machen konnten, waren die Polizisten dann aber mit Konfiszierung des Päckchens zufrieden und wir konnten weiter. Später stellte die „Täterin“ dann fest, dass die Polizei ihre komplette Kohle aus dem Portemonaine mitgenommen hat. Bestechung ohne es zu merken – das ist definitiv advanced corruption!
Nach wenigen Stunden Schlaf ging es dann das erste Mal auf Tagestour durch Medellin. Erstes Ziel war die Comune 13, dem ehemals gefährlichsten Viertel, in dem man heutzutage zumindest tagsüber absolut sicher umherlaufen kann. Berühmt geworden sind auch die Rolltreppen, die im Viertel gebaut wurden und die Wahnsinnssteigungen bequem erklimmbar machen.
Es fand gerade ein Graffiti-Festival statt, bei dem fast alle Flächen des Viertels neu gestaltet wurden. Mann – da sind ein paar Künstler unterwegs! Entsprechend lange verbrachten wir dort, staunten, wie schnell ein neues Kunstwerk entsteht und hatten jede Menge Spaß mit einem Polizisten und einer gemeinsamen Fotosession.
Zwischen den nächsten Bildern liegen nur 15 min.
Durch die teilweise extremen Steigungen in der Stadt, sind viele Viertel statt mit der Metro mit Seilbahnen verbunden. Mit dem normalen Metroticket, kann man die genauso benutzen, um in die verschiedenen Viertel zu gelangen.