Die Zege-Halbinsel ist bekannt für ihre alten Klöster und der üppigen Vegetation und Tierwelt. Um 7 ging es mit der lokalen Fähre in einer Stunde rüber, so dass ich lange vor den deutschen, französischen und italienischen Reisegruppen dort ankam und die ganze Insel für mich alleine hatte.
Die Klöster sind von außen eher unscheinbar, von innen jedoch äußerst üppig bemalt mit hunderten Szenen aus altem und neuem Testament. Die alten Malereien dieser Klöster gehen ja noch. Jüngere Malereien gehen doch schon sehr ins kitschige. Ständig wird man jedoch begleitet von Rufen der Affen und den Schreien der verschiedenen Vögel, vom Eisvogel bis zum Hornschnabel.
Für den Rückweg konnte ich mich mit dem Kapitän eines kleinen Touribootes einigen, mich für einen Bruchteil der ursprünglichen Tour mit zurück zu nehmen. Dafür gab es dann auch noch einen Ausflug zum blauen Nil dazu und den dazugehörigen Nilpferden. Während ich auf die Abfahrt wartete konnte ich mich mit einem jungen Äthiopier etwas länger unterhalten. Da wird einem schon bewusst, wie schwer es ist, ohne Starthilfe von Eltern oder ähnlichem eine gute Ausbildung zu bekommen. Mit einem IT-Degree sucht er seit Monaten nach Arbeit und würde sich gerne weiter qualifizieren und Deutsch lernen. Angeblich bekommt man mit einer weiteren Fremdsprache sofort einen Job, z.B. bei einer der vielen NGOs, die hier im Land arbeiten. Das soll aber 200$ im Monat kosten, was für ihn unerschwinglich ist, also bekommt er von seinem Freund die Unterrichtsunterlagen in Form von Vokabellisten abfotografiert und versucht so ein wenig zu lernen.
Auf der Suche nach was Essbarem, bin ich danach noch durch die Innenstadt geschlendert und beim großen Markt hängen geblieben. Wieder ein Riesen-Areal mit allem, was man so benötigt, oder eben auch nicht.