Die Highlights der nördlich von Dhofar gelegen Al Wustra Region sind nicht mehr so dicht gesäht, so dass doch eine Menge Kilometer zwischen den einzelnen Stationen zurückzulegen sind. Absolutes Highlight sind aber die Lagunen von Al Kalim. Von der Hauptstraße muss man die GPS-Koordinaten kennen, um die kleine Piste zu finden, die sich in kürze ein einzelne Reifenspuren aufteilt und man dann einfach nach Richtung sich den nächstbesten Track aussucht. In die Landzunge der Lagune gibt es dann aber doch nur noch einen Weg, der allerdings dann mal mehr oder weniger tiefen Sand führt. Tiefsandfahren ist ja nicht so ohne und mehrfach bleibe ich fast stecken, kann mich aber dann aber doch noch mit ausreichend Schwung, Getriebeuntersetzung und Difflock durchkämpfen.
In jeder Bucht der Lagune warten dann auch schon die Flamingos darauf, fotografiert zu werden, bzw. auch gerade nicht. Die Vögel sind sehr scheu und laufen oder fliegen beim Näherkommen sofort weg. Auch zu Fuß sind die Flamingos ziemlich schnell unterwegs und staken schnell auf die andere Seite der Lagune, sobald sie mich bemerken.
Auf dem Weg zurück passiert es dann doch, dass das Auto sich im Sand festfährt. Je wärmer und trockener der Sand tagsüber wird, desto schwieriger ist er zu befahren. Also darf ich doch noch die Schaufel rausholen und in der Mittagssonne die Räder freischaufeln. Nach 15 min habe ich das Auto aber wieder frei und der Rest der Strecke geht wieder.
Im Wadi Dharaf warten dann auch schon wieder die nächsten Flamingos. Diese kleine Süßwasserlagune ist definitiv ebenfalls einen Besuch wert mit ihren Palmen und Mangrovenrändern.
Mein Camp finde ich in einer keinen Schlucht am Strand von Nafun. Umgeben von rötlichem Fels und Sand sieht es aus wie auf Tatooine. Ich hoffe es kommen keine Tusken während der Nacht.
Auf der Suche nach etwas Handyempfang klettere ich auf einen der Hügel und sehe im Licht der Taschenlampe zwei Augenpaare in einiger Entfernung reflektieren. Mit etwas mehr Licht lassen sich die Umrisse einer kleinen Raubkatze ausmachen und auch die Pinselohren deuten daraufhin, dass ich gerade einen Luchs entdeckt habe. Gelangweilt schaut mir das Tier einen Moment zu und geht dann langsam davon. Am nächsten Morgen kann ich dann noch einen arabischen Rotfuchs beobachten, der vom Strand querfeldein in die Dünen rast.