Taiwan – wir kommen

Wie erwartet, war im Flieger nicht an besonders viel Schlaf zu denken. Wir kommen also wir mit brennenden Augen morgens um 7 Uhr in Taipei an. Erstmal hieß es Internet für’s Handy zu besorgen und sich mit der in Taiwan gebräuchlichen EasyCard auszustatten. So vorbereitet, geht’s dann per Metro und Bus zum Hotel, wo wir aber erstmal nur das Gepäck abstellen können.

Beste Erfrischung: Ice Lemon Tea

Glücklicherweise ist das nächste Restaurant, das nächste Tee-Haus oder die nächste Straßenküche in Taipei nie weit. Wir begrüßen die Hitze – das Thermometer nähert sich 35°C – mit einem eiskalten Ice Lemon Tea. Meiner Meinung nach das beste Getränk, um die Akkus in der Hitze Asiens wieder aufzuladen. Mit frischer Zitrone und selbstgebrautem schwarzen Tee, hat dieses Getränk zum Glück nichts mit der bei uns bekannten und überzuckerten Fertig-Plörre gemein.

Hauptstadt des Essens?

Wahrscheinlich trägt diesen Namen eine andere Stadt, aber nach allem, was ich jetzt schon über Taiwan und Taipei mitbekommen habe, spielt gutes Essen hier die wichtigste Rolle im Tagesablauf. Auch wir konnten es kaum erwarten, endlich wieder authentische asiatische Küche zu genießen und auch deshalb muss ich mich hier einfach dazu auslassen: Reiseziel Nr. 1 – möglichst viele verschiedene Gerichte der taiwanischen Küche auszuprobieren. Wir kehren also in die nächste vielversprechende Suppenküche ein. Der Küchenchef drückt uns ein chinesisches Menü und einen Stift in die Hand. Dort sollen wir ankreuzen, was wir essen möchten. Gleichzeitig erklärt er uns wild gestikulierend alle Einzelheiten und Kominationsmöglichkeiten der Karte. Welche Suppe, welche extra-Einlagen, welche Nudeln und so weiter. Wir nehmen Fish-Ball- und Meat-Ball-Noodles – absolute Klassiker. Jeweils serviert in einer kräftigen Brühe und Nudeln nach Wahl. Wir wurden nicht enttäuscht – so einfach und doch so phantastisch lecker!

Das Kulturprogramm beginnt

Den ganzen Tag zu Essen, ist dann noch keine Option. Also starten wir mit der Erkundung unseres Viertels mit der ältesten Straße Taipeis, die Dihua Old Street, die bis ins 17Jh zurückdatiert werden kann. Dann hieß es Tempel-Hopping: Taipei Mia Hai City God Temple, Taipei Tianhou Temple und der Mengjia Longshan-Tempel. Jeder Tempel war beeindruckender als der vorherige und in jedem konnte man die religiösen Gebräuche und Riten live mitverfolgen. So war alles vertreten: Gläubige, die sich ausführlich einer für sie ausgerichteten Zeremonie widmeten. Andere entzündeten viele Räucherstäbchen und beteten dazu. Wieder andere hielten kurz mit dem Moped an, sprachen ein Gebet ohne abzusteigen, und düsten dann wieder davon.

Wir beenden den Tag auf einem der Nachtmärkte mit seinen vielen Straßenküchen. Die Gerüche, die Enge und das Gedränge, waren allerdings schon herausfordernd, aber schließlich haben wir mit gegrilltem Tintenfisch, würzigen Pfannkuchen und frischem Zuckerrohrsaft versorgt, erschöpft das Hotel erreicht.

Unser Fazit nach dem ersten Tag

Zwischendurch entdeckten wir immer wieder pulsierende Straßen und lebendige Viertel. Unser erstes Fazit zu Taipei fällt daher überwältigend aus. Fantastische Essensmöglichkeiten, geschäftiges Treiben auf den Straßen und lebendige Religion im Alltag. Alles in einer überraschend sauberen und aufgeräumten Umgebung. Trotzdem wirkt es nicht steril wie Singapur, sondern bewahrt eine Prise Chaos und viel Charme.