Taichung wird in keinem Reiseführer als besonderes Highlight gepriesen und so erwarteten wir auch nichts besonderes. Uns gefiel die Stadt allerdings auf den kurzen Blick erstaunlich gut. Nette Parks rund um das Nationaltheater Taichung nehmen der Gegend ein wenig die Hitze und das Restaurant des „Erfinders“ von Bubble Tea war auch ein absolutes Highlight.
Die hier angeboteten Boba Teas sind qualitativ wirklich besonders, auch wenn bei unserem Takeaway Jasmin-Lemon-Tea irgendwas schief gegangen sein muss. Entweder wurde der Zucker komplett vergessen oder das Verhältnis Zitrone zu Tea wurde vertauscht. Jedenfalls war der so sauer, dass er fast nicht genießbar war.
Gimme shelter
Während wir noch auf unsere Getränke warteten, schrillten plötzlich alle Handys auf und es eine Bombenwarnung als Übung wurde landesweit versendet.
Glücklicherweise waren wir bereit in einem Gebäude. Wären wir alleine auf der Straße gewesen, hätte uns die Aufforderung Schutz zu suchen wahrscheinlich etwas überfordert. So konnten wir einfach schauen, wie der Rest der Gäste auf die Warnung reagiert. Auch wurden wir aufgeklärt, dass wir innerhalb der 30 Minuten dauernden Übung das Restaurant nicht verlassen dürften.
Während der Fahrt ploppte auf dem Handy dann die nächste Warnung auf. Jede Google-Suche wurde mit einer Taifun-Warnung überschrieben. Der Taifun Gaemi der Klasse 3 wird uns wohl in 2 Tagen treffen. Wir freuen uns schon auf 350-400mm Niederschlag innerhalb von 24 Stunden in Kaohsiung.
Tainan
Tainan ist bekannt für seine Tempel und wahrscheinlich einer der touristischeren Orte Taiwans, wobei das wohl nicht viel zu sagen hat. Bisher haben wir kaum andere Touristen wahrgenommen. Man sieht keine Reisegruppen und nur äußerst selten andere „white people“.
Da wir länger als erwartet durch Taichung gestöbert sind kommen wir erst am Abend in Tainan an und schaffen es gerade noch einen kurzen Blick in den Si Dian Wu und Tainan Grand Mazu Temple zu werfen und die Shennong Street entlangzuschlendern, die für ihre abends beleuchteten Lampions bekannt ist. Die Anzahl der Lampions ist allerdings überschaubar und in der Straße reihen sich primär Souveniergeschäfte aneinander.
Die Tempel jedoch erfordern morgen eine genauere Besichtigung. Insbesondere der Si Dian Wu Tempel, der bereits 1665 erbaut wurde, besticht durch seine wunderschönen Balken, Farben und Inschriften, während der Grand Mazu Tempel, 1664 erbaut, mit einem Gebetsraum hinter dem anderen überrascht.