Bye bye Taiwan

Den letzten Tag in Taipei und Taiwan haben wir nochmal vollgepackt. Frühstück bei unserem präferierten Beef-Noodle-Shop, Lemon Jasmin Green Tea mit 50% Zucker und 80% Eis bei Tea Twenty One, mit dem Bus zum Nationalen Palastmuseum, zur Aircraft Viewing Alley am City-Airport von Taipei, Shopping von Mitbringseln in der Dihua Old Street, Abendessen auf dem Nanjichang Night Market und zur Entspannung noch eine Fußmassage.

Nationales Palastmuseum

Das Museum gehört zu den Must-Sees in Taipei. In einem scheußlichen Gebäude, das einem chinesischen Palast nachempfunden wurde, dabei allerdings nur noch Kacheln einer Bahnhofstoilette übrig hatte, befindet sich eine der größten Sammlungen chinesischer Artefakte und Kunstwerke. Die Sammlung wurde 1949 aus der verbotenen Stadt während des Rückzugs der Republikanischen Partei Chinas sichergestellt und über Umwege nach Taipei gebracht, wo die über 700.000 Teile ein neues Zuhause gefunden haben. Das Museum zeigt beeindruckende Stücke chinesischer Kunst der verschiedensten Dynastien und geht bis zur vorantiken Geschichte zurück.

Am beeindruckendsten für mich, war die Elfenbeinkugel die aus vier ineinander frei gelagerten Kugeln besteht, die nacheinander von Außen nach Innen heraus geschnitzt wurden. Unvorstellbar, wie langwierig und aufwendig diese Arbeit gewesen sein muss. Frei nach Michelangelo: Die Kugeln sind bereits im Elfenbein vorhanden. Man muss sie nur freilegen.

Der Menschenauflauf um den sogenannten meat stone erinnert ein wenig an die Mona Lisa im Louvre. Dies scheint das berühmteste Stück der Sammlung zu sein und die Besucher drängten sich um den knappen Platz davor, um einen Blick auf diesen außergewöhnlichen Stein zu erhalten, den man leicht mit einer Suppeneinlage verwechseln kann.

Songshan Airport

Mitten in der Stadt liegt ein kleiner Flughafen, der hauptsächlich für Inlandsflüge oder auf’s chinesische Festland genutzt wird. Direkt an die Landebahn anschließend gibt es eine kleine Fläche für Flugzeugbegeisterte, die dort plane spotting betreiben. Auch wir fanden Gefallen an dieser off-the-beaten-path Aktivität und gesellten und für ein paar Landungen dazu. Die Lautstärke, die einen fast umhaut, wenn eins der größeren Flugzeuge landet ist schon beeindruckend. Im wahrsten Sinne umwerfend ist es jedoch, wenn – im Gegensatz zu den vielen Propellermaschinen die hier starten und landen – ein Düsenjet abhebt. Der Wind und die Hitze, die beim Start entstehen pusten einen aus mehreren hundert Metern Entfernung fast von den Beinen.

Nanjichang Night Market

Der Nanjichang Night Market ist ein Nachtmarkt, der eher von den Einheimischen besucht wird und nicht so touristisch ist, wie die großen anderen der Stadt. Allerdings kommt man hier, wie übrigens auch sonst in Taiwan abseits der Touri-Hotspots, mit Englisch nicht weiter. Es hilft also ungemein, dass einer von uns einigermaßen passables Mandarin spricht. Der Nachtmarkt ist ehrlicherweise dafür der erste, der uns wirklich gefällt. Nicht so überlaufen, mehr Platz in den Gassen und das Essensangebot deutlich vielfältiger. Wir finden also noch weitere taiwanesiche Spezialitäten, die wir vorher noch nicht probieren konnten, wie z.B. oyster fritters oder als dessert peanut ice cream rolls mit gehobeltem Erdnuss-Karamell und frischem Koriander zu Mango- und Taroeis.

In Taiwan finden sich überall diese Greifautomaten, die in den meisten Fällen Kleinkram für Kinder bereitstellen und diese verführen, ihr Glück zu versuchen. Die Automaten, die wir auf dem Nachtmarkt entdeckten, hatten aber ein ganz anderes Kaliber. Fast schuhkartongroße Pakete mit Ventilatoren, Elektrischen Wasserpistolen oder eben auch suppenschüsselgroßen Instantnudeln standen hier zur Auswahl – Abgefahren!

Für die anschließende Fussmassage haben wir offenbar auch den richtigen Ort gewählt. Hier waren absolute Profis am Werk, die Verspannungen lokalisiert und über die Schmerzgrenze hinaus wegmassiert haben. Während der Prozedur nicht immer angenehm, allerdings hatte man danach das Gefühl, mit komplett neuen Füßen auf Wolken zu laufen.

Damit endet auch quasi unsere Tour durch Taiwan. Wir fahren ein letztes Mal durch den wilden Verkehr Taipeis, inzwischen habe ich mich an den Fahrstil der Einheimischen adaptiert, bringen das Auto zurück und fliegen weiter nach Singapur.