Singapore

Wir sind nun seit drei Tagen in Singapore und nachdem wir vor zwei Jahren die typischen Sehenswürdigkeiten bereits alle besucht haben, schauen wir diesmal nach alternativen Aktivitäten.

Warum steht hier überall Tiger Balm?

Der erste Ausflug führt uns zur Haw Par Villa – einem Themenpark, der vom älteren Bruder der Gründer von Tiger Balm errichtet wurde. Die Brüder kamen in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts von Burma nach Singapur, aber der jüngere Bruder wollte zurück in die Heimat gehen. Also baute ihm sein älterer Bruder 1937 eine Villa und einen Themenpark zur chinesischen Mythologie an einem großen Grundstück an der Küste, um ihn zum Hierbleiben zu überreden. Die Villa steht heute nicht mehr, sie wurde im 2. Weltkrieg abgerissen, allerdings zeigt der Park weiterhin Geschichten chinesischer Religion und Mythologie.

Man beachte den Tiger Balm in der Mitte.
Jetzt wird es wirklich absurd!

Wem auch immer wir davon erzählen, macht erstmal große Augen und muss loslachen, dass wir uns das angeschaut haben, und tatsächlich sind wir dorthin, weil der Park eigentlich so schrecklich scheußlich und kitschig ist, dass es schon wieder gut ist. Überraschend gut ist dann jedoch das angeschlossene Hell’s Museum, in der die Geschichte der Menschheit und der Religionen nach unserem Ableben dargestellt wird. Ein hervorragendes Einleitungsvideo erklärt die Ursprünge des linearen Zeitkonzepts, wie sie eher in westlichen Religionen vorkommt und des zirkulären Konzepts, wie es aus dem Hinduismus mit dem Konzept der Wiedergeburt seinen Weg in andere Religionen gefunden hat.

Das Highlight des Museums sind dann die 10 Courts of Hell, die die verschiedenen Strafen für verschiedenste Sünden vorsehen. Eltern brachten ihre Kinder früher hierher, um ihnen zu zeigen, was ihnen droht, wenn sie sich nicht benehmen oder den Respekt gegenüber ihren Eltern vermissen lassen.

Die Strafen, wenn man seinen Eltern nicht gehorcht sind schon drastisch

Timezone

Ein weitere Highlight war der Besuch des Timezone in der Orchard Road – quasi der Ku’damm Singapurs. Timezone ist ein riesiges Arcade Game Center und man kann sehr viele Dollar in sehr kurzer Zeit dort an den buntesten Spielen verdaddeln. Klassische Shooter, Autorennen und jede Menge Aktivitätsspiele. Am spannendsten zu beobachten sind diese Kids, die an der Dance Machine in atemberaubendem Tempo mit ihrem Füßen über die Taster am Boden gleiten und die vorgegebenen Figuren vom Bildschirm nachtanzen. Unser Lieblingsspiel wird Jurassic Park, bei dem man mit echten Wasserkanonen auf einen Bildschirm schießt und die angreifenden Dinosaurier mit dem Wasser einfriert.

National Day Parade – Preview

Am 9. August ist der National Day Singapurs und die Vorbereitungen sind in vollem Gange. Die ganze Stadt hängt bereits voller Flaggen und die Parade wird seit Wochen teils öffentlich geprobt. Wir gehen am 3. August zur Preview der Parade, bei der bereits Helikopter mit der Flagge über die ganze Stadt fliegen, Paraglider Ziellanden im Stadion vorführen, die Fliegerstaffel Formationen darstellt, die Marine Salutschüsse mit ihrer Artillerie abfeuert und die Hafenpolizei eine Verfolgungsjagd demonstiert. Highlight ist das Feuerwerk, wobei die Veranstalter es wirklich spannend machen. Mehrfach wird ein kurzes Feuerwerk abgefeuert und man denkt, jetzt geht es los, allerdings ist nach wenigen Sekunden wieder Schluss und man wartet weitere 20 Minuten auf die nächste Runde. Kurz vor halb neun geht es dann aber richtig los und die Stadt zeigt selbst bei der finalen Probe bereits ein beeindruckendes Feuerwerk vor der berühmten Kulisse von Marina Bay Sands und der Skyline von Downtown Singapore.

Marina Bay Sands in den Farben der Nationalflagge
Artillerie Salutschüsse

Auch für uns war das eine Probe. Wir wissen jetzt, von wo man den besten Blick hat und dass wir uns am National Day selbst frühzeitig einen Platz sichern müssen. Mal sehen wie das Wetter wird und ob wir eher Sonnen- oder Regenschirm brauchen.