Singapur – Part 2

Auch die letzten Tage haben wir die Stadt weiter erkundet oder Bekanntes einfach wiederholt genossen: Gardens by the Bay, Chinatown mit dem Buddha Tooth Relic Tempel und Changi Airport.

Chicken Rice

Wir starten die Woche mit „Frühstück“ bei einem der besten Chicken Rice der Stadt. Überall finden sich sogenannte Hawker Center, in denen kleine Restaurants das beste Street Food Singapurs anbieten. Chicken Rice ist ein Klassiker der singapurianischen Küche. Reis, gebackenes oder gedämpftes Huhn und eine Schale Hühnerbrühe. Klingt einfach, ist es aber nicht. Vor zwei Jahren haben wir unser bestes Chicken Rice im Haig Food Center entdeckt. Das besondere an dem Gericht ist der Reis, der mit Gewürzen und Hühnerbrühe gekocht wird. Der Besitzer erklärte uns damals, wie er dieses Gericht von seinem Vater gelernt hat und wie viele Portionen Reis er kochen musste, bis dieser halbwegs zufrieden war. Er selbst kocht jetzt seit über 36 Jahren den Reis, seine Frau erst seit 24 Jahren. Er behauptet zumindest, dass der Reis seiner Frau immer noch nicht so gut ist, wie seiner, da ihr immer noch die Erfahrung fehlt. Okayyyy, nehmen wir mal so hin.

Das kleine Familienunternehmen beginnt jeden Tag um Fünf Uhr mit der Arbeit und ist gegen 19h mit dem Aufräumen fertig. Es werden 34 Kilo Reis am Tag und ca. 40 Hähnchen zubereitet für ca. 300-350 Portionen Chicken Rice. In ein paar Jahren, wird es diese Stände so nicht mehr geben. Die nachkommende Generation tut sich diese Arbeitsbelastung nicht mehr an. Und auch Nachfolger, die das Geschäft mit der gleichen Hingabe führen würden, sind auch anderweitig nicht in Sicht.

Gardens by the Bay

In Chinatown haben wir erstmal Pech mit dem Wetter. Das tropische Klima lässt es den ganzen Tag ordentlich schütten und wir verbringen den Tag mehr oder weniger drinnen.

Am nächsten Tag steht mal wieder ein sehr touristischer Ort auf der Agenda. Gardens by the Bay bezeichnet die Gartenanlage an der Marina Bay mit ihren vielfältigen Installationen und Indoor-Gärten. Zuerst besuchen wir den Cloud Forest. In diesen mehr als sechsstöckigem Gewächshaus wurde ein Nebelwald nachgebaut, der über die verschiedenen Ebenen die verschiedenen Höhenzonen nachbildet. Auch wenn man den Aufwand und die Umsetzung durchaus wertschätzen kann, bleibt es am Ende eben doch nur ein Gewächshaus mit künstlichem Wasserfall. Wenn man mal einen richtigen Wald gesehen hat, fällt es dann doch schwer sich so richtig dafür zu begeistern.

Richtig schlimm wird es dann im nächsten Haus. Der Floral Garden beherbergt Vegetationen verschiedener Klimazonen. Merkwürdigerweise, ist aber das ganze Haus so stark klimatisiert, dass man sich fragt, wie dort überhaupt Pflanzen aus wärmeren Gefilden gedeihen können. Richtig kitschig wird es allerdings in den aktuell stattfindenden „Impressions of Monet“. Auf der mit ein paar Brettern und Leisten zusammengezimmerten Brücke zu Monets Seerosenfeld wird für Fotos posiert. Im Vordergrund sollen dann Hortensien die abwesenden Seerosen imitieren. Ein paar Schritte weiter findet man eine Replik von Monets Cottage und die ganze Installation ist so verkitscht, dass es schon fast weh tut. Meine Reiseempfehlung falls ihr mal nach Singapur kommt: Spart Euch Cloud Forest und Flower Dome! Rausgeschmissenes Geld.

Für Umsonst bekommt man allerdings jeden Abend eine Lichtshow geboten, die sich wirklich lohnt. Wir tun uns das zwei Abende hintereinander an, da wir am zweiten Abend den Sonnenuntergang auf dem Giant Tree sehen wollen. Allerdings kann man dann die musikalische Begleitung auch nicht mehr hören. Momentan werden zum bevorstehenden National Day vor Patriotismus triefende Songs gespielt.

Nach der Lichtershow gibt es aktuell noch eine Extra Show mit Polarlichtern

Buddha Tooth Relic Temple

Ein weiteres Highlight ist dann noch der Buddha Tooth Relic Temple. Ein riesiger Tempel mit wunderschönem Dachgarten, Buddha Museum und einer ganzen Etage, die nur der Buddha Tooth Reliquie gewidmet ist. Der Tempel muss einen irren Umsatz an Spenden machen. In jeder der fünf Etagen arbeiten mehrere Wachleute, alles ist auf Hightech Niveau ausgestattet und in Top-Zustand, das Buddha Museum bietet eine beeindruckende Sammlung, von denen gefühlt die Hälfte Sothebys Auktionen als Herkunft angibt. Die Reliquie ist eingebunden in einen riesigen Tempel und auch im Buddha-Museum findet sich nochmal ein Raum mit dutzenden anderen Buddha-Reliquien. Man findet Blut, Gehirn, Leber und etliche andere Körperteile, die als Reliquie aufbewahrt werden. Opfergaben kann man ganz singapurtypisch auch per Automat oder online erledigen.

Ohne Worte…
Opfergaben per Automat oder online

Changi Airport

Und schließlich erkunden wir noch den Flughafen Changi, der als einer der besten Flughäfen der Welt noch jede Menge anderes neben dem Flugbetrieb zu bieten hat. Highlight ist sicherlich Changi Jewel, ein Gebäude zwischen Terminal 2 und 3. Dort findet sich mit 40m der höchste Indoor Wasserfall der Welt. Auf der obersten Ebene werden dann noch viele extra Freizeitaktivitäten angeboten. Und auch der Food-Court in Terminal 3 ist bemerkenswert. Zu fairen Preisen bekommt man dort eine qualitativ hochwertige Auswahl singapurischer Küche angeboten.