Ghorepani ist der bisher touristischste und vollste Ort unseres Trekkings und besteht fast nur aus Gasthäusern. Dies ist der Ausgangspunkt für Sonnenaufgänge vom Poon Hill. Der Poon Hill wird hier ganz schamlos als einer der besten Aussichtspunkte der Welt beschrieben. Wir sind mal gespannt, ob er das Versprechen halten kann, haben wir doch die letzten Tage schon unfassbar schönste Ausblicke genießen dürfen.
Danach wird es per Jeep in 5 Stunden über Buckelpiste zurück nach Pokhara gehen. Aufgrund des verdrehten Knies ist an einen weiteren Abstieg über unzählige Treppenstufen nicht zu denken. Mal sehen was die Auslandskrankenversicherung zu einer nepalesischen Taxirechnung sagt 😀
Obwohl das hier ein einmaliges Erlebnis war und die Eindrücke sicherlich als life changing bezeichnet werden können, bleibt auch ein mulmiges Gefühl zurück. Die ganze Trekkingindustrie funktioniert nur aufgrund des wahnsinnigen Wohlstandsgefälles. Guides kosten 30$ am Tag, Gepäckträger 20$ und darin sind bereits Kost und Verpflegung, Versicherung und der Travelagent inbegriffen. Und auch das offensichtliche und subtile Zweiklassensystem, gibt uns ein mulmiges Gefühl. Die Guides führen einen nicht nur durch die Berge. Kaum ist man im Gästehaus angekommen werden sie Teil des Personals. Sie übermitteln die Bestellungen an die Küche, servieren das Essen, fragen ständig nach, ob man ok ist oder noch etwas benötigt. Auch essen sie nicht zusammen mit den Gästen, sondern bekommen erst Essen, wenn alle Gäste versorgt sind. Und kaum betritt einer der Gäste die ‚Messe‘, stehen die Träger und Guides sofort auf, um Platz am Kamin zu machen, egal wie oft man widerspricht.
Andererseits sorgt man natürlich auch für Einkommen, die ohne die Trekkingindustrie nicht so einfach möglich wären, aber trotzdem fühlt sich dieses Abhängigkeitsverhältnis und das devote System falsch an.







