Ghorepani (Poon Hill) und Pokhara

Bevor uns der Jeep, ein indischer Mahindra Scorpio, für die Fahrt nach Pokhara abholte, ging es noch auf den Poon Hill am frühen Morgen. Unser Guide und ich gehen um 5 Uhr los und ich glaube er wollte testen, ob ich auf den Berg hinauf mithalten kann. In knapp 1,5km mussten wir konstant über Treppen 300m aufsteigen. Die normale Zeit liegt bei 1h, wir schaffen es in 30min. Dafür sind wir soviel vor Sonnenaufgang da, dass wir frieren wie die Schneider.

Im Endeffekt war Poon Hill genau so, wie ich es mir vorgestellt habe: voll und laut. Es ist der beliebteste Ort im Anapurnagebiet und Teil des kürzesten Treks, der hier angeboten wird. Die Aussicht ist natürlich phantastisch, aber nachdem wir vom Muldai-Peak und Khopra Danda schon so verwöhnt wurden, überwiegt doch eher das Gefühl, dass Poon Hill zu überfüllt ist.

Auf dem Poon Hill ist alles möglich

Per Jeep geht es dann schließlich nach Pokhara. Die Fahrt ist ähnlich rumpelig, wie erwartet. Es finden aber einige Straßenbauarbeiten statt, die Ghorepani in der Zukunft wohl besser anbinden werden. Ob das dazu führt, dass der Ort dann noch überlaufener wird?

In Pokhara machen wir uns dann endlich auf den Weg zu einer kleinen Privatklinik, die wahrscheinlich hauptsächlich Trecker versorgt. Der Service ist so unglaublich gut, dass man fast froh sein kann, dass der Unfall in Nepal passiert ist. Ohne Wartezeit geht die Untersuchung gleich los. Nach dem Röntgen wird ein Orthopäde telefonisch angefordert, der eine halbe Stunde brauchen soll. Nach 29 min steht er bereit und vermutet einen Innenbandanriss. Für’s MRT ist es dann doch etwas spät, so dass die Nacht in der Klinik verbracht wird, natürlich im Privatzimmer. Am nächsten Morgen geht’s dann direkt zum MRT, das die Diagnose bestätigt und Mittags ist dann alles erledigt. Knieschiene und Krücken stehen bereit. 

Ich erkunde noch ein wenig Pokhara, fahre mit Motorradtaxis durch die Stadt z.B. zum Matapani Gumba, einem tibetanischen Tempel und Kloster, der auf Bildern sehr spannend aussah, in Realität aber weitgehend zerstört ist und von den ursprünglichen Gebäuden nur eins steht, das neu errichtet wurde.

Der Lakeside-Distrikt der Stadt soll angeblich sehr entspannt sein. Mir gefällt er eher nicht. Das ganze Viertel ist nur auf Touristen ausgerichtet und so findet sich ein Trekking-Shop neben Souvenirläden für Klangschalen und umgekehrt. Und auch das Treiben am See kommt einem wie ein einziger Vergnügungspark vor. 

Am Phewa Lake in Pohkara

Am nächsten Morgen geht es dann vor Sonnenaufgang zur World Peace Pagoda. Die Aussicht ist dank klarer Sicht auf die Berge wieder phänomenal. Spirituell findet man aber eher Yogatouristen, die auf ihren Yogamatten den Ort mit ihren ‚Om‘ beschallen. Umso besser gefällt mir die Pumdikot Shiva Statue, wo tatsächlich etwas Leben stattfindet. Großartig ist der ‚kleine‘ Ganesha, der auf Schienen die riesige Statue umrundet. 

World Peace Pagoda
Pumdikot Shiva
Shivastatue mit Genesha-Lokomotive